Rückblick: Technik, die das Leben im Alter erleichtert

27.05.2016

Seit mehreren Jahren finden im Kulturhaus regelmäßig Informationsveranstaltungen in Kooperation mit der AG Wohnen im Alter, dem Kompetenzzentrum Havelland und dem Lokalen Bündnis für Familie Falkensee statt.

Am 18. Mai gab es ein ganz praktisches Thema: Wolfgang Döring, der sich als "Unruheständler" ehrenamtlich für Andere engagiert, stellte die Arbeit der "Technikspürnasen" vor.

Das sind acht SeniorInnen, die sich im gleichnamigen Projekt des Fördervereins Akademie 2. Lebenshälfte im Land Brandenburg e. V. damit auseinandersetzen, welche technischen Innovationen und Hilfsmittel es gibt, die das Leben für Ältere und allgemein für Menschen mit körperlichen oder anderen Einschränkungen erleichtern können.

Aber die Technikspürnasen recherchieren nicht nur im stillen Kämmerlein, sondern sie bringen die Ergebnisse ihrer Suche direkt zu den Menschen. Sie bieten Vorträge und Präsentationen in Senioren- und Selbsthilfegruppen, in Mehrgenerationenhäusern und anderen Treffpunkten an.

So auch  Wolfgang Döring. In einer Powerpoint-Präsentation zeigte er Beispiele für kleine Alltagshelfer und erklärte, wie sie funktionieren - und auch, welche Tücken die Technisierung der Umgebung mit sich bringen kann.

So gibt es bereits Scheibenputz- und Wischroboter (die allerdings nicht in jede Ecke kommen!), Greifzangen mit Magneten, Seniorentelefone mit großen Tasten und Notrufknopf, "sprechende" Uhren für Menschen mit Sehbeeinträchtigungen, aber auch Klingeltonverstärker und einen Trolly, der sogar Treppen steigen kann.

Für (fast) jedes Bedürfnis gibt es Hilfsmittel, aber diese haben auch ihren Preis. Wolfgang Döring empfahl den interessierten SeniorInnen, Preise zu vergleichen und sich dabei auch immer die Frage zu stellen: Brauche ich diese technischen Hilfsmittel und kann ich sie überhaupt nutzen und bedienen?

Dagmar von Kleist, selbst engagierte Seniorin und aktives Mitglied der AG Wohnen im Alter, betonte, dass man "bis an die Schmerzgrenze" gehen und immer probieren sollte, das, was man noch aus eigener Kraft erledigen kann, auch zu tun. Fähigkeiten müsse man wie Muskeln trainieren, sonst würden sie verkümmern.

Einen weiteren Aspekt, der in einer immer hochtechnisierteren Welt an Bedeutung gewonnen hat, ließ Wolfgang Döring ebenfalls nicht unerwähnt: Wer möchte - und es sich leisten kann -, kann im Prinzip sein komplettes Haus überwachen lassen, etwa durch Beleuchtungssysteme oder Sensoren, die die Bewegungen der zu überwachenden Person (etwa eines Demenzkranken) genau erfassen und weiterleiten. Aber was passiert mit den aufgezeichneten Daten - und hilft das gegen die Einsamkeit, die vor allem ältere und weniger mobile Menschen (be-)trifft?!

Neben seinem Engagement als "Technikspürnase" engagiert sich Wolfgang Döring deshalb auch im ehrenamtlichen häuslichen Besuchsdienst, einem Projekt, das beim Kompetenzzentrum Havelland angegliedert ist. Weitere Informationen zum Besuchsdienst finden Sie hier.

Die BesucherInnen im Kulturhaus lauschten dem Vortrag aufmerksam und stellten viele Fragen zur praktischen Umsetzung. Besonders viel Spaß hatten sie aber beim Ausprobieren der Ansichtsexemplare, die Wolfgang Döring mitgebracht hatte. Nach etwa zwei Stunden waren alle beeindruckt von den vielen neu gewonnenen Informationen, die sicher nur als erste Anregung und Überblick dessen, was heute möglich ist, dienen können.

 

Als Fazit kann man sicher feststellen:

Es gibt viele Möglichkeiten, älteren Menschen und Menschen mit körperlichen Einschränkungen das selbstständige Leben zu erleichtern. Wichtig ist es, sich frühzeitig zu informieren und sich vor allem nicht von anderen einreden zu lassen, was man heute vermeintlich "unbedingt haben muss".

Wer dabei Hilfe benötigt, ist nicht allein. Die Ehrenamtlichen des Kompetenzzentrums Havelland und der AG Wohnen im Alter unterstützen gern bei der Recherche - und leiten gegebenenfalls an zuständige Stellen weiter.

 

Die AG „Selbstbestimmt Wohnen und Leben bis ins hohe Alter in Falkensee“ berät in der Regionalstelle Falkensee der Agentur für bürgerschaftliches Engagement - Kompetenzzentrum Havelland in der Dallgower Str. 9 (im Gesundheitszentrum, 2. OG) an jedem 1. Montag im Monat (außer Juli und Dezember) von 15.00 bis 17.30 Uhr. Termine außerhalb dieser Beratungszeit sind auch nach telefonischer Vereinbarung
dienstags  von 10 - 15.00 Uhr unter  03322 - 127635 möglich.

 

Bild zur Meldung: Das Erdgeschoss des Kulturhauses ist barrierefrei zugänglich.